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Schlechte Arbeitgeberbewertung – was tun?

Bewertungsplattformen sind allgegenwärtig: Ob es der Besuch im Restaurant, die Urlaubsreise oder der Termin beim Arzt ist – es gibt unzählige Angebote, seine persönlichen Erfahrungen zu teilen. Seit über zehn Jahren können in Deutschland auch Arbeitgeber bewertet werden. Kununu, Glassdoor und Co. machen es möglich. Für Unternehmen ergeben sich daraus – nicht nur für die Arbeitgeberkommunikation – eine Reihe an Chancen und Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen. Sind die Äußerungen positiv, freut sich jeder Personaler. Spätestens wenn die kritischen Einträge überwiegen, heißt es jedoch handeln. Aber wie reagieren Unternehmen auf eine schlechte Arbeitgeberbewertung richtig? Wir geben Kommunikationstipps.

Schlechte Arbeitgeberbewertung Wut Ärger Beschwerde Unzufriedenheit

Quelle: Pixabay; Robin Higgins, furious-2514031_640.jpg

Reichweite, ob Du willst oder nicht

Unangefochtener Marktführer der Arbeitgeberbewertungsportale im deutschsprachigen Raum ist Kununu: Aktuell wurden hier über 2,7 Millionen Bewertungen zu mehr als 740.000 Firmen abgegeben. Dabei entfallen über 2,2 Millionen Bewertungen auf die rund 375.000 Firmen, die im DACH-Markt tätig sind (Quelle: Kununu). Seit 2015 ist der US-Rivale von Kununu, das Arbeitgeberbewertungsportal „Glassdoor“, auch auf dem deutschen Markt aktiv. Laut eigenen Angaben gibt es aktuell weltweit fast 42 Millionen Bewertungen zu über 800.000 Unternehmen (Quelle: Glassdoor). Valide Zahlen für den DACH-Markt haben wir nicht gefunden. Wobei das an dieser Stelle zweitrangig ist, denn eines steht fest: Allein die Reichweite der zwei großen Anbieter ist gigantisch. Zusätzlich gibt es eine Reihe weiterer Angebote dieser Art, wie beispielsweise Jobvoting oder meinChef.de.

Visibel von A bis Z 

Bewertet wird so gut wie alles, was Arbeitnehmern gefällt und nicht gefällt. Angefangen bei A wie Arbeitsklima bis hin zu Z wie Zusatzangebote, geben aktuelle und frühere Mitarbeiter ihre persönlichen Einschätzungen ab. Wie ist der Chef, wie ticken die Kollegen, gibt es Parkplätze, wie läuft die interne Kommunikation, wie steht es um die Stimmung im Unternehmen, was ist mit Aufstiegschancen, welche Weiterbildungen werden angeboten und wie ist die technische Ausstattung? Anonym und für alle sichtbar, lassen sich individuelle Erfahrungsberichte und Meinungen abgeben, die dabei noch besonders glaubwürdig auf Interessierte wirken.

Und ob Unternehmen wollen oder nicht, ab der ersten Bewertung ist der Proof Point für sämtliche Employer Branding und HR-Bemühungen öffentlich. Hält die Arbeitgebermarke was sie verspricht? Und stimmen die Angaben auf den Xing- und/ oder LinkedIn-Unternehmensprofilen mit der Wirklichkeit überein? Ein positiver Realitätscheck ist eine gute Voraussetzung, potenzielle Bewerber für sich zu begeistern. Doch was ist, wenn ich (nicht nur) eine negative Bewertung etwa auf Kununu verzeichne?

Schlechte Arbeitgeberbewertung Paar Richtung Pfeile

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Nimm eine schlechte Arbeitgeberbewertung als Chance wahr!

Es überrascht nicht, dass durch den anonymisierten Prozess die eine oder andere Bewertung härter ausfällt, als man es seinem Chef im Face-2-Face-Kontakt sagen würde. Zudem ist es auch so, dass bei Unzufriedenheit oder Verärgerung viel häufiger der Weg in die Öffentlichkeit gesucht wird, als wenn man positiv gestimmt ist. Das ist nicht schön, aber menschlich.

Für Dich als Arbeitgeber bietet sich besonders im „Krisenfall“ die Chance zu zeigen, wie Dein Unternehmen tickt. Überzeuge auch stille Mitleser und (Ex-)Kollegen einfach davon, dass Dein Unternehmen konstruktiv mit Kritik umgeht und immer einen Weg sucht, um sich weiter zu entwickeln. Zeige auf, dass die Werte, die Deine Arbeitgebermarke auszeichnen, auch in schwierigen Situationen gelebt werden! 

Schlechte Arbeitgeberbewertung Tasse Kaffee

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6 Tipps zu Arbeitgeberkommunikation: Wie reagieren auf Kritik?

  • Die Vogel Strauß Taktik funktioniert nicht. Stecke nicht den Kopf in den Sand und warte nicht, bis der Sturm vorbei ist. Auf geht’s in die Offensive! Nutze die Kommentarfunktionen – um beispielsweise Missverständnisse aufzuklären – und beziehe Stellung!
  • Vermeide Standardfloskeln! Nimm Dir Zeit und prüfe intern den Grund der Beschwerde. Geh bei Deiner Antwort individuell auf das Angesprochene ein!
  • Bleibe zu jeder Zeit authentisch und freundlich!
  • Verstehe die schlechte Arbeitgeberbewertung als Chance, um Prozesse zu analysieren und zu verbessern – z.B. interne Abläufe. Nimm konstruktive Kritik an und bedanke dich dafür!
  • Behalte die Kommunikation in der Hand. Das heißt, sei aktiv, monitore alle Aktivitäten und bleib das Sprachrohr nach außen! Das gilt auch für den Fragebereich auf Kununu. 😉 
  • Ufert die Diskussion aus, ist sie nicht mehr zielführend, dann bringe Sie freundlich aber bestimmt zu einem Ende!

Gehe negativen Kommentaren auf den Grund!

Mit einer professionellen externen Arbeitgeberkommunikation ist jedoch nur der erste Schritt getan. Geh intern auf die Suche nach Gründen und Lösungen – und nicht nach Schuldigen! „Bewerte“ die Bewertungen und spüre nach, ob und was an dem Feedback dran ist. Sind Kritikpunkte sehr individuell und nur ein Einzelfall? Oder spricht das Feedback eine bestehende Schwachstelle an? Häufen sich Anmerkungen zu einem bestimmten Thema? Bemängeln die (Ex-)Kollegen beispielsweise eine fehlende interne Kommunikation? Dann werde aktiv und kläre, woran das liegt. Ist es beispielsweise ein Ressourcenproblem? Um hier Abhilfe zu schaffen, können unsere Flutlicht-Experten unterstützen.

 

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