Leuchtschrift

Wiedereinstieg nach der Elternzeit: Aus der Babybubble zurück ins Arbeitsleben

Nach mehreren Monaten voller Babybrei, Bauklötze und Schlafmangel fühlt sich die Rückkehr in den Job zunächst an wie eine Reise in ein Paralleluniversum. Die Aufgaben sind grundsätzlich vertraut – und doch hat sich so viel verändert: im Team, in der Welt, und auch in mir selbst. In diesem Beitrag möchte ich meine Erfahrungen mit Kolleg*innen teilen, die selbst vor dieser Situation stehen oder Rückkehrende begleiten. Auf was sollte man sich für den Wiedereinstieg nach der Elternzeit gut vorbereiten? Wie kann das interne Employer Branding unterstützen? Und welche Benefits sind in dieser Lebensphase besonders nützlich? Denn eines ist klar: Eine längere Elternzeit verändert viel – aber sie nimmt einem nicht die Fähigkeit, im Job durchzustarten.

Wiedereinstieg nach der Elternzeit, Laura bei Flutlicht

@Flutlicht: Wieder mitten unter meinen Kolleg*innen (von links nach rechts) Ronja, ich, Sonja, Laura K. (Quelle: Flutlicht GmbH)

Tipp 1: Lass dir nicht reinreden

Generell scheint Elternschaft in unserer Gesellschaft ein Thema zu sein, zu dem die Leute unglaublich gerne ihre Meinung kundtun – meistens ungefragt. Das fängt beim Stillen an und hört beim Wiedereinstieg in den Beruf nicht auf. Ab wann wird das Kind fremdbetreut, in welcher Einrichtung und wie viele Stunden Arbeit in der Woche sind angemessen? Ob Schwiegermutter oder Onkel Horst, von Kinderärzt*in bis Supermarktverkäufer*in – jeder gibt seinen Senf dazu. Da fällt es schwer, auf die eigene Intuition zu vertrauen. Ich habe mit meinem Partner entschieden, welches Modell am besten für unsere Familie ist und dieses frühzeitig Flutlicht Human Resources vorgestellt. Bisher fahren wir damit gut. Und sollten wir feststellen, dass die Stundenanzahl überfordernd oder die Zeiten unpraktisch sind, dann gehen wir ins Gespräch – in der Familie und mit meinem Arbeitgeber – und justieren gegebenenfalls nach. Denn mit Kindern ist Flexibilität das A und O.

Tipp 2: Bleib flexibel

Annahme: Eine Krippen-Eingewöhnung dauert im Schnitt vier Wochen. Realität: Bei meiner Tochter waren es vier Monate.

Annahme: Ich arbeite fünf Tage pro Woche, denn die Kinder gehen fünf Tage pro Woche in die Betreuungseinrichtung. Realität: Die Kinder sind krank. Ich bin krank. Das Personal ist krank. Das Personal streikt. Die Kita ist wegen Ferien geschlossen. Die Kita ist wegen eines Konzeptionstages geschlossen.

Das (Arbeits-)Leben mit Kindern ist schwer planbar. Ich weiß nie, wie der morgige Tag aussieht. Es müssen regelmäßig individuelle Lösungen gefunden werden, oft sehr spontan. Der Partner oder ein vertrautes Familienmitglied kann beispielsweise die Eingewöhnung übernehmen oder der Arbeitsstart kann um einige Zeit verschoben werden. Bei Flutlicht gibt es freiwillige „Kids-Care-Days“, sodass ich an zwei Tagen im Jahr ohne bürokratischen Aufwand mit meinem kranken Kind zuhause bleiben kann und voll entlohnt werde. Die Möglichkeit meinen Beruf aus dem Homeoffice ausüben zu können, verschafft mir weitere Flexibilität im Alltag.

Tipp 3: Struktur, Planung & Routine sind der Schlüssel

Bevor ich meinen Arbeitstag beende, stelle ich sicher, dass alle Unterlagen auf dem Server abgelegt, alle Tasks im Projektmanagement-System auf dem aktuellen Stand und meine Aufgaben ordentlich dokumentiert sind. Denn sollte ich am nächsten Tag ausfallen, müssen meine Kolleg*innen nahtlos übernehmen können. Zudem ist ein regelmäßiger Austausch mit Familien- und Teammitgliedern wichtig. So wurde ich bei Flutlicht mit einem durchdachten Onboardingplan begrüßt, der mir den Einstieg enorm erleichterte. Nach und nach brachten mich die jeweiligen Expert*innen beispielweise zu Neuerungen im Kundenbiz, beim Thema Nachhaltigkeit und dem Einsatz von KI auf den neuesten Stand. Auch privat ist der Dialog essentiell. Sonntagabend sprechen wir durch, wer die Kinder an welchem Tag zur Kita bringt und holt, wer an welchem Tag für die Erzieher*innen erreichbar ist, sollte ein Kind vorzeitig abgeholt werden müssen. Wenn eines der Kinder krank ist, haben wir Eltern ein festes Programm, das wir morgens abspulen: Kita absagen, Mittagessen stornieren, Arbeitgeber und Team informieren, Kinderarzttermin buchen.

Tipp 4: Nutze deine Elternskills für den Beruf

Ich hatte Bedenken, dass ich den Anschluss verloren hätte. Dass ich weder meinem Beruf noch den Kindern gerecht werde. Stattdessen muss ich sagen, dass ich positiv überrascht bin, wie viel ich im Job von meinen Learnings aus der Elternzeit profitiere. Als Elternteil muss man stets die Führung übernehmen, trägt große Verantwortung und trifft ständig wichtige Entscheidungen. Das hat mir einen großen Selbstvertrauensboost gegeben. Es fällt mir leichter Entscheidungen zu fällen, auch unter Druck. Generell bin ich effizienter und strukturierter geworden. Zudem bin ich ruhiger und gelassener in Situationen, in denen wieder mal alles völlig anders läuft als geplant. Ich verspüre wenig Frust und passe mich neuen Gegebenheiten schnell an. Zum Glück – denn in der Technologiebranche dreht sich das Rad so schnell, dass mir auch gar nichts anderes übrig bleibt! Dank Freude am Lernen und einer guten internen Schulungskultur habe ich es tatsächlich geschafft in Nullkommanichts wieder up-to-date zu sein.

Tipp 5: Gewöhn dir das schlechte Gewissen ab

Alle Eltern kennen es. Den Kolleg*innen Bescheid zu geben, dass man schon wieder ausfällt, fühlt sich nicht gut an. Ein weinendes Kind in der Kita abzugeben, das lieber bei Mama oder Papa bleiben möchte, ebenso wenig. Leider gibt es keinen Knopf, um die „Mom-Guilt“, die längst zum Buzzword avanciert ist, abzustellen. Aber ich vertraue darauf, dass meine Kinder bei ihren Erzieher*innen in den besten Händen sind und dort Trost finden – auch an Tagen, an denen sie lieber mit mir zuhause bleiben würden. Und ich habe Vorgesetzte und Teammitglieder, die verstehen, welche Hürden der Alltag mit kleinen Kindern mit sich bringt und mir Verständnis entgegenbringen. Die mit „Gute Besserung!“ antworten anstatt mit „Schon wieder?“. Ein schlechtes Gewissen bringt niemandem etwas – lieber revanchiere ich mich bei der nächsten Gelegenheit bei den Kolleg*innen, die für mich einspringen.

Wiedereinstieg nach der Elternzeit

Quelle: ChatGPT prompted by Flutlicht

Elternsein macht stark – auch für den Job

Der Wiedereinstieg nach der Elternzeit bringt definitiv Herausforderungen mit sich – aber auch neue Stärken. Wer mit Gelassenheit, Freude, Struktur und Unterstützung an die Sache herangeht, kann viel mitnehmen – beruflich wie privat.

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