Leuchtschrift

Nach dem Standard ist vor dem Standard – jetzt: LTE

1997. Im Skilager der Unterstufe sehe ich erstmals ein Handy – ein Klassenkamerad mit betuchten Eltern führt eines mit sich, mit dem ausschließlichen Zweck, „nach Hause zu telefonieren“.20 Jahre, nachdem Anfang Juli 1992 das D1 Netz in Deutschland startete, hat heute vom Fünftklässler bis zum Rentner nahezu jeder ein Mobiltelefon und der Standard LTE (Long Term Evolution) führt die noch junge Mobilfunktradition schon in der vierten Generation fort. In 14 deutschen Bundesländern sind die Netzbetreiber bereits ihrer Verpflichtung nachgekommen, die sogenannten ‚weißen Flecken‘ – Orte ohne Breitbandinternetversorgung – abzudecken; drahtlos können mit dem UMTS-Nachfolger Geschwindigkeiten erreicht werden, die bisher Festnetzanschlüssen vorbehalten waren. Ericsson prognostiziert, bis 2017 werde die Hälfte der Weltbevölkerung über LTE-Netze versorgt werden.

Antenne (Quelle: www.planet-wissen.de)

Hersteller müssen jedoch schon wesentlich früher die Evolution entsprechender Hardware einläuten. Die Herausforderung besteht darin, stets umweltfreundlicher, langlebiger, kompakter und günstiger zu werden, dabei aber ein Plus an Leistungsfähigkeit, Funktionsvielfalt, Kompatibilität, Nutzerfreundlichkeit zu bieten. LTE-Geräte integrieren sich dank Bandbreiten- und Abwärtskompatibilität nahtlos in bestehende IT-Infrastrukuren, und leben durch vergleichsweise geringeren Stromverbrauch gegenüber dem 3G Vorgängerstandard länger. Für unseren Alltag bedeutet die bald in ganz Deutschland verfügbare, kostengünstigere Übertragung höherer Datenraten: Lästiges Warten beim Laden von Websites oder Streamen von HD-Video-Content auf mobilen Geräte entfällt; Videokonferenzen sind auch unterwegs flüssig möglich; mobiles Fernsehen wird Realität, Geo-Applikationen erreichen ein neues Level.Kaum mehr vorstellbar für den Digital Native, dass seine Urahnen nicht permanent vernetzt waren. Drei Jahre nach meinem Mitschüler bekam ich mein erstes Mobiltelefon. Dieses war alles andere als ‚handy‘ und glich in Materialbeschaffenheit und Aussehen, heute Look & Feel genannt, einem Akkuschrauber, stammte es doch aus dem Hause Bosch (sic!); meine Eltern wollten wissen, wozu ich so etwas bräuchte, es gab doch schließlich Münztelefone.

Evolution Handy Smartphone (Quelle: www.androidpit.de)

Zwölf Jahre später bündeln wir sämtliche Aktivitäten des privaten und beruflichen Lebens in nur einem mobilen Endgerät, neue Produktkategorien wie Smartphones und Tablet PCs sind seither entstanden, die mehr können als eine Telefonzelle: Mails schreiben, Termine verwalten, Nachrichten lesen, Fotos schießen, Musik hören, Videos schauen, Chatten. Ob die nächste Generation mobiler Endgeräte dann schon selbstständig Präsentationen erstellen, Calls führen und Meetings abhalten kann, weiß wahrscheinlich nur Siri; sicher ist nur: Es wird sie geben. Bald.

Quelle Titelbild: www.telefon-schnurlos.com

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