Leuchtschrift

Meinung: Warum Kommunikation in Konfliktzeiten sensibel sein muss

Wir sind täglich aufs Neue geschockt von den furchtbaren Bildern und Nachrichten der russischen Invasion in die Ukraine. Ein Konflikt, der nicht nur in den Straßen attackierter Städte tobt, sondern ebenso erbittert auch im Internet.

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Quelle: Flutlicht GmbH

Dabei offenbaren insbesondere die sozialen Netzwerke ihre ganze Macht, aber auch ihre große Schwäche: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky wird durch die authentische und kluge Nutzung von Social Media zur globalen Widerstandsikone. Nicht nur sendet er Hilfs-Appelle und stärkt die Moral seiner Landsleute, er ebnete damit auch ein Stück weit den Weg für Regierungschefs vor allem in Europa, rasch ein Mandat für sehr drastische Maßnahmen gegen Russland zu erhalten. Andererseits mutieren vormals harmlose Unterhaltungsplattformen wie TikTok plötzlich auch zu gefährlichen Propaganda-Werkzeugen, die dazu beitragen, Desinformationen zu verbreiten und mit dieser Entwicklung offenbar völlig überfordert sind.

Bei alldem stellt sich für Unternehmen derzeit generell die Frage, wie, wo, welche und ob überhaupt Kommunikation angebracht ist. Kein leichtes Thema. Klar ist: es ist nicht die Zeit seichter Produkt- oder Markenkommunikation. Andererseits: ist es hilfreich einfach erst einmal komplett stumm zu bleiben aus Furcht, man könnte den falschen Ton treffen? Zudem könnte der militärische Konflikt wochen- oder monatelang andauern.

Unsere Empfehlung: noch genauer prüfen als bisher, welche Inhalte man online stellt. Die meisten Unternehmen haben nicht die Möglichkeit, aktiv einen Beitrag zu leisten, wie etwa Telekommunikationsunternehmen, die jetzt kostenfreie Verbindungen von und in die Ukraine zur Verfügung stellen. Gar keine Stellung beziehen ist in einer Situation, in der richtig und falsch so offensichtlich sind, nicht empfehlenswert. Deshalb: authentische Solidarität mit der Ukraine bekunden. Dies bedeutet insbesondere: nicht auf Reichweite, Likes oder sonstige KPIs abzielen, sondern sinnvolle Informationen teilen wie Spendenaufrufe oder Hilfsaktionen. Und im Zweifelsfall lieber auf einen Post verzichten.

Hintergrundinformationen

https://www.deutschlandfunk.de/propagandakrieg-zwischen-russland-und-ukraine-auf-social-media-100.html 

https://www.vox.com/the-goods/22955429/russia-ukraine-tiktok-disinformation-fake 

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