Leuchtschrift

Eine Woche auf der anderen Seite

Mit PR-Agenturen habe ich als Journalist beim IT-Magazin Golem.de fast täglich zu tun. Testgeräte, Datenblätter oder Terminvereinbarungen bei Pressekonferenzen und Messen – bei diesen Themen sind die PR-Agenturen der Hersteller meist unsere ersten Ansprechpartner. Wie aber sieht der Arbeitsalltag in einer solchen Agentur aus? Um das herauszufinden, hat mich meine Redaktion eine Woche lang im Rahmen eines Mitarbeiteraustauschs zur Agentur Flutlicht in Nürnberg geschickt. Bereits im April war zuvor Kristina Rehl von Flutlicht in unserer Redaktion und hatte den Journalistenalltag kennenlernen können.

Flutlicht golem Titel

Nach einer allgemeinen Einführung in die Struktur und die Philosophie von Flutlicht erklärten mir die Kollegen auf Zeit ihre thematischen Schwerpunktgebiete und die dazu gehörenden Arbeitsschritte. Toshiba, Intel, DLink, Avira – jeder Kunde hat eine unterschiedliche Organisationsstruktur, was sich auf die Arbeit der Flutlicht-Mitarbeiter auswirkt. Die Erstellung von Pressetexten, die Auswertung von Presseartikeln über die unterschiedlichen Produkte, die Organisation von Social-Media-Auftritten, das Teststellungs-Management – die Aufgabenbereiche in einer PR-Agentur wie Flutlicht sind vielseitig. Und vor allem: Alles läuft gleichzeitig ab. Wie die Flutlichter die unterschiedlichen Aufgaben für die verschiedenen Kunden parallel erledigt haben, hat mich von Anfang an beeindruckt.

Tobias und Marcel bei der Arbeit

Bereits am ersten Tag wurde ich in die inhaltliche Arbeit bei Flutlicht mit eingebunden: eine Pressemitteilung sollte ich schreiben. Ich – der normalerweise bei Pressetexten damit beschäftigt ist, das „Marketing-Blabla“ herauszufiltern, um an die eigentlichen Informationen zu kommen – sollte also nun selber einen solchen Text verfassen. Ich stellte allerdings schnell fest, dass bei Flutlicht sehr darauf geachtet wird, ein Produkt gut, aber ehrlich darzustellen. Unter sehr guter Anleitung schrieb ich also meine erste Pressemitteilung, die auch mir als Journalisten gefallen würde.

Tobias „Wild auf neue Hardware“

Danach ging es weiter mit einem Projekt, das mich die gesamte Flutlicht-Woche begleiten sollte. Ein Kunde aus einem IT-fremden Themengebiet benötigte die Hilfe von Flutlicht, um sich am Markt besser aufzustellen. Dafür wurden Ideen gesammelt und Konzepte sowie Maßnahmen erstellt – gemeinsam mit mir. Mit Rechercheaufträgen unterstützte ich die verantwortlichen Mitarbeiter, in gemeinsamen Brainstorming-Sitzungen war Kreativität gefragt. Sehr gefallen hat mir dabei, dass ich nicht nur dabei saß sondern konkret in den Entstehungsprozess eingebunden wurde. Wie ein einwöchiger Austauschmitarbeiter habe ich mich bei Flutlicht nie gefühlt.

Das lag auch an den tollen Mitarbeitern der Agentur. Ich wurde sofort ins Team integriert, konnte immer Fragen stellen und hatte stets das Gefühl, dass ich gut aufgehoben war. Dass die Flutlichter neben ihrer stressigen Arbeit trotzdem die Zeit fanden, mich so freundlich und detailliert „zu beschäftigen“, rechne ich ihnen hoch an.

Ohne Kommentar…

Am Ende meiner Woche bei Flutlicht steht die Erkenntnis, dass die Arbeit als PR-Berater unglaublich spannend und abwechslungsreich, gleichzeitig aber auch sehr stressig ist. Die Mitarbeiter von Flutlicht haben Spaß an ihrem Job – was sich auf die Atmosphäre im Büro auswirkt, die immer gelassen und angenehm, aber gleichzeitig konzentriert und zielorientiert ist. Mit den Kollegen habe ich in dieser einen Woche viel über die Arbeitsabläufe von PR-Beratern und Journalisten gesprochen, sei es bei der alltäglichen Arbeit als auch bei Events wie Messen oder Pressekonferenzen. Einen derartigen Austausch halte ich für wichtig, da so die Lage des anderen in Zukunft besser eingeschätzt werden kann – insbesondere in Stresssituationen. Insofern ist der Tausch von Redaktions- und PR-Mitarbeitern ein Projekt, das viel öfter umgesetzt werden sollte.

 

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