Leuchtschrift

Mangelware Mann

In letzter Zeit bin ich wieder häufiger über Artikel zu dem Thema gestolpert und es stimmt: in der PR herrscht akuter Männermangel!

Als mittelgroße Agentur mit stabilen Geschäfts- und Kundenbeziehungen sowie gesunden Wachstumsraten sind wir fast kontinuierlich auf der Suche nach geeigneten neuen Mitarbeitern. So hatten wir im vergangenen Jahr mehrere Stellen über verschiedene Positionen hinweg ausgeschrieben: vom Trainee-Einsteiger bis hin zum erfahrenen PR Berater. Das Ergebnis war fast immer das Gleiche: weit mehr als 90% der Bewerber waren weiblich.

Aber weshalb ist das so? Die Zeiten in denen Public Relations gleichbedeutend war mit dem Klischee kurzberockter PR Damen in hochhackigen Schuhen und YSL Handtaschen gehören ja längst der Vergangenheit an. Ganz im Gegenteil: PR hat sich zu einer attraktiven Karriereplattform entwickelt – ganz gleich ob in Unternehmen oder Agenturen – und erfordert zahlreiche Qualifikationen, die sich auf den ersten Blick nicht tendenziell eher weiblichen Eigenschaften zuordnen lassen. Dazu gehören analytische und strategische Fertigkeiten, Geschick und Talent in Finanzfragen, Teamwork und Führungsqualitäten, Beharrlichkeit, Kreativität und Urteilsvermögen. Und dass Männer nicht Multitasking fähig sind, gehört ebenso ins Reich der Ammenmärchen.

Weshalb also sind Männer in der PR noch immer derart unterrepräsentiert und warum scheint dieser Trend sich eher noch zu verstärken als aufzuweichen?

Ein Grund liegt sicher bereits im Bereich Ausbildung. Im Vergleich zu konkurrierenden Karriere-Optionen wie der Werbung erscheint die PR für Männer weniger attraktiv, da sie als konservativer und weniger kreativ gilt. Zudem spielt ganz klar das Thema Kommunikationsfähigkeit eine zentrale Rolle und auch hier fühlt sich das starke Geschlecht offenbar weniger angesprochen. Wenn es um Attribute wie Einfühlungsvermögen, Zuhören und Aufgeschlossenheit geht, können sich Frauen damit wesentlich besser identifizieren als Männer.

Interessanterweise sind Männer in PR-Führungspositionen prozentual wesentlich besser aufgestellt – also da wo es um Einfluss und Autorität geht.

Unbestritten ist, dass Männer und Frauen Dinge oftmals anders anpacken und auch Sichtweisen und der Umgang miteinander sind unterschiedlich. Aber gerade durch diese Differenzierung ergänzen sich die Geschlechter meist positiv.

Die Lösung? Die Public Relations muss konsequenter als je zuvor an ihrem Image und ihren Perspektiven arbeiten. Dies unter anderem im Ausbildungsbereich. Flutlicht arbeitet im hier erfolgreich mit dem LPRS e.V.  (Leipziger Public Relations Studenten e.V.)  der Universität Leipzig zusammen. Darüber hinaus ist die PR gefordert, bessere PR für sich selbst zu machen.

Public Relations sind erklärungsbedürftig und sobald man alle Facetten moderner PR Arbeit aufzeigen kann, erfährt man immer wieder positive Reaktionen, weckt Interesse und gewinnt Fans.

Wir geben die Hoffnung jedenfalls nicht auf, dass wir in einer der nächsten Bewerberrunden wieder einmal einen fähigen und kommunikativen Mann begrüßen dürfen 😉

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